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Krisen – und kein Ende?

Unwetterwolken ziehen heran

Als Fotoenthusiast und Videofilmer bekomme ich regelmäßig Werbung von Shops, bei denen ich Ausrüstung gekauft habe, so auch kürzlich mit folgendem Aufmacher: „Glückliche Moment sind oft viel zu schnell vorbei. Jeder kennt diese besonderen Augenblicke, von denen man sich wünscht, dass sie für immer andauern mögen. Doch dann sind sie vorbei und nur noch eine glückliche Erinnerung. Halte sie fest – und noch besser – teile sie mit anderen!“ Und dann folgten natürlich Angebote von Kameras, mit denen man die glücklichen Momente festhalten soll.

Ich musste an die Krisen der letzten Jahre denken und wie selbstverständlich wir die Zeit vor ihnen häufig genommen haben, so als gehörte die Zeit und das Geschehen uns. Wir sind eines Besseren belehrt worden und stöhnen innerlich unter den nicht enden wollenden Krisen. Ich musste auch an die jüngeren Generationen denken, die die Welt gar nicht anders kennen als im Krisenmodus. Erinnern wir uns: Wirtschaftskrise 2008, GAU im Atomkraftwerk Fukushima 2011, Beginn der massenhaften Flüchtlingsbewegung nach Europa 2015, Klimawandel (nicht erst seit) 2018, Corona-Krise 2020, Ukraine-Krieg 2022, in der Folge Energiepreiskrise und Inflation, schwere Erdbeben in der Türkei und Syrien 2023. Wo soll das alles hingehen? Manche sagen jetzt das Weltende voraus. Andererseits: Es hat solche und schwerere Krisen bereits in der Vergangenheit gegeben. Menschen haben unsäglich unter dem gelitten, was sie einander angetan haben – und scheinen nicht zu lernen. Warum gelingt es dem Menschen einfach nicht, das Gute, das er doch sieht, zu tun, und das Böse, das im Prinzip jeder vermeiden möchte, zu lassen? Die möglichen Antworten sind vielfältig und haben mit Gier und Selbstsucht zu tun. Und irgendwie scheint es eine Macht des Bösen zu schaffen, immer wieder die Abgründe aufzureißen, in die wir zumindest in Europa nach zwei verheerenden Weltkriegen und einem zerstörten Atomreaktor gar nicht mehr schauen wollten.

In Texten des Neuen Testamentes, besonders der Offenbarung (z.B. in Kapitel 12) wird erzählt, dass es eine Macht der Finsternis gibt, die auf Zerstörung und Vernichtung aus ist, gerade so, wie man aus den epischen Filmwerken Hollywoods kennt, nur scheinbar realer. Man kann als Menschheit natürlich nicht die Verantwortung auf eine Macht hinter den Kulissen abschieben. Den Klimawandel fabrizieren wir und die Kriege auch, nicht irgendwer anders. Aber in uns Menschen scheint etwas kaputt zu sein, das uns immer wieder daran hindert, das Gute, das wir sehen, auch zu tun. Darunter litt schon der Apostel Paulus, der das Dilemma im Brief an die Römer in Kapitel 7 beschrieb, aber in der Hinwendung zu Jesus Christus auch eine Lösung sah. Das heißt, es gibt Hoffnung. Wer das glauben kann, sollte dafür beten, dass es viele Menschen ebenso sehen und zugleich die Hände nicht in den Schoß legen, sondern das ihm Mögliche tun, um das Gute zu bewirken.